Transitionen in die Pflege – individuelle und regionale Ressourcen stärken (TiP-regio)

Teilprojekt Sprachsensibler Fachunterricht

Laufzeit: 01.01.2022 – 31.12.2023
Finanzierung: Bundesinstitut für Berufliche Bildung (BIBB)
Teilprojektleitung: Prof. Dr.  Andrea Daase
Wissenschaftlicher Mitarbeiter der AG: Dr. Micha Fleiner

Das Forschungsprojekt „Transitionen in die Pflege – individuelle und regionale Ressourcen stärken (TiP-regio)“ nimmt den Übergang zwischen schulischer und beruflicher Bildung in den Blick. Ziel ist es, ausbildungsinteressierte Menschen bedarfsorientiert anzusprechen und pädagogisch von der Berufsorientierung bis hin zum ersten Ausbildungsjahr zu begleiten. Dafür werden Konzepte und Handlungsempfehlungen entwickelt, um einerseits Auszubildende für den Pflegeberuf zu gewinnen und ihnen andererseits einen gelingenden Ausbildungseinstieg zu ermöglichen. Beim Übergang von der Schule zur Ausbildung lassen sich die Phasen Berufsorientierung und Ausbildungseinstieg unterscheiden. Herausforderungen und vorhandene Unterstützungsangebote werden analysiert, um herauszufinden, an welchen Punkten sich wie ansetzen lässt. Bedarfe werden hier insbesondere in der Qualität berufsorientierender Praktika, im Übergangsmanagement, beim ersten Praxiseinsatz sowie im Hinblick auf emotionale und sprachliche Herausforderungen gesehen.

Dementsprechend gliedert sich das Projekt in verschiedene Teilvorhaben, um die einzelnen Bereiche umfassend und systematisch untersuchen zu können. Um den Ausbildungseinstieg ganzheitlich zu betrachten und die Erfolgschancen von Auszubildenden zu erhöhen, werden alle relevanten Bezugsgruppen befragt, so zum Beispiel Auszubildende, Pflegeschule, Lehrende und Lernende der allgemeinbildenden Schulen oder auch Akteure des Regionalen Übergangsmanagements wie Agenturen für Arbeit und Träger der Jugendhilfe.

Im Ergebnis stehen wissenschaftlich erarbeitete Konzepte für die unterschiedlichen Teilbereiche zur Verfügung:

  • für berufspädagogisch konzipierte berufsorientierende Praktika und Freiwilligendienste,
  • für ein berufspädagogisches Begleit- und Unterstützungskonzept für den ersten Praxiseinsatz,
  • für sprachsensiblen Pflegefachunterricht
  • sowie für einen Unterrichtsbaustein zur Förderung der Emotionsregulation.

Darüber hinaus wird ein Konzept zum regionalen Übergangsmanagement gestaltet, um die erarbeiteten Maßnahmen sinnvoll in bestehende Übergangsstrukturen integrieren zu können, bzw. etwaige neue Anknüpfungspunkte zu identifizieren.

Ziel des Teilprojektes der AG Deutsch als Zweitsprache/Fremdsprache ist die Entwicklung von Eckpunkten eines Konzepts des sprachsensiblen Fachunterrichts für die Pflegeausbildung. Dafür werden auf Basis einer mehrperspektivischen Bedarfsanalyse mit Fachlehrenden und Auszubildenden zu Beginn ihrer Ausbildung sowie Unterrichtsbeobachtungen in diversen Pflegeschulen exemplarisch Lernfelder aus dem Curriculum der generalistischen Pflegeausbildung didaktisch aufbereitet. Theoretische Grundlage sind gängige Konzepte des sprachsensiblen Fachunterrichts, v.a. die Genredidaktik der Sydney School und das Scaffolding auf Basis der Funktionalen Grammatik. Hintergrund des Projektes ist die Tatsache, dass Pflege zwar ein wichtiges Bereich in den Berufssprachenkursen des BAMF für zugewanderte Pflegekräfte darstellt, die Pflegeausbildung aber bislang nicht ausreichend auf die sprachliche Heterogenität der Auszubildenden ausgerichtet ist. Ebenso wie der sprachsensible Fachunterricht im Rahmen der Durchgängigen Sprachbildung in der Schule muss sich auch die (Pflege-)Ausbildung in der Migrationsgesellschaft neu aufstellen und der Normalität von Mehrsprachigkeit angemessen begegnen.

Das Teil-Projekt wird unter dem Dach der Uni-Bremen Campus GmbH (UBC) durchgeführt (http://www.ub-campus.de).

Forschungskonsortium

Hochschule Esslingen (HE)
Universität Bremen Campus GmbH (UBC)
Forschungsinstitut Berufliche Bildung (fbb), Nürnberg