Detailansicht

Autoumschlag in Häfen: Intelligente Planung und Steuerung für mehr Effektivität und Effizienz

Automobillogistik-Prozesse in See- und Binnenhäfen im Fokus / Bremisches Projekt wird vom Bund mit 2,6 Millionen Euro gefördert

Nr. 174 / 14. September 2017 JS

Am Bremerhavener Autoterminal werden jährlich über 2,1 Millionen Fahrzeuge umgeschlagen. Viele der komplexen Prozesse in Häfen werden noch manuell gesteuert. Damit beschäftigt sich das neue Forschungsprojekt „Isabella“. Das Ziel: Ein intelligentes System soll künftig mithilfe von mobiler Datenerfassung, Echtzeitstatusmeldungen und Simulationen eine interaktive Planung und Steuerung des Autoumschlags in See- und Binnenhäfen ermöglichen. Es soll für eine den jeweils aktuellen Bedingungen angepasste, optimierte Logistikabwicklung sorgen und so zur Effektivität und Effizienz beitragen. Drei Partner sind an dem Vorhaben beteiligt: das BIBA – Bremer Institut für Produktion und Logistik an der Universität Bremen, das BLG AutoTerminal Bremerhaven und der Bremer Technologieanbieter 28Apps.

„Um große logistische Herausforderungen auch künftig adäquat bewältigen und im weltweiten Wettbewerb bestehen zu können, bedarf es neuartiger Instrumente für die Planung und Steuerung“, sagt BIBA-Leiter Professor Michael Freitag. „Mithilfe einer Simulationssoftware soll es möglich sein, Prozesse unmittelbar an aktuelle Ereignisse anzupassen und alternative Lösungen hinsichtlich logistischer Zielgrößen zu bewerten. Die aktuelle Planungssituation des Terminals und die Planungsalternativen werden übersichtlich über einen Multitouch-Tisch dargestellt.“

Entwickelt wird das System im Rahmen des dreijährigen Projekts „Automobillogistik im See- und Binnenhafen: Interaktive und simulationsgestützte Betriebsplanung, dynamische und kontextbasierte Steuerung der Gerät- und Ladungsbewegungen“ (kurz: Isabella). Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur fördert dieses Vorhaben im Rahmen des Programms für Innovative Hafentechnologien (IHATEC) mit 2,6 Millionen Euro. Der Gesamtumfang beträgt 3,7 Millionen Euro. Begleitet wird das Projekt vom Projektträger TÜV Rheinland.

Die Akteure: das BIBA, das BLG AutoTerminal Bremerhaven und der Softwarespezialist 28Apps

Als Forschungspartner bringt das BIBA – Bremer Institut für Produktion und Logistik an der Universität Bremen sein Wissen in den Bereichen der Planung und Steuerung logistischer Prozesse sowie der autonomen Entscheidungsfindung in das Projekt ein.

Das BLG AutoTerminal Bremerhaven ist Anwendungspartner und Gesamtprojektleiter. Es liefert die Anwendungsfälle und somit alle möglichen Szenarien, die eintreten können. Damit gewährleistet die BLG eine praxisorientierte Entwicklung und berücksichtigt die Lösungsideen der an den Prozessen beteiligten Akteure. Am BLG-Terminal in Bremerhaven startet das System zunächst als Pilotprojekt, bevor dann im Binnenterminal in Kelheim die Übertragbarkeit der Ergebnisse getestet wird. Die BLG ermöglicht die wissenschaftlich Arbeit auf Basis realer, aktueller Daten, und hier wird die Forschungsversion des Systems laufen.

Der Bremer Technologieanbieter 28Apps ist verantwortlich für die Entwicklung der Software-Anwendung für den geplanten Multitouch-Tisch und darüber hinaus die Umsetzung des Steuerungskonzepts in eine mobile Anwendung (App). Über den großen Bildschirm eines Multi-Touch-Tisches lassen sich einfach per Fingergesten Informationen abrufen und Befehle eingeben. Er ist neben den Anwendungen über mobile Geräte ein zentrales Bedienelement des Isabella-Systems.

Sabine Nollmann

Achtung Redaktionen: Fotos zur Pressemitteilung finden Sie unter www.biba.uni-bremen.de/press2017.html oder erhalten sie über Sabine Nollmann (E-Mail: mail@kontexta.de, Mobil: 0170 904 11 67).

Weitere Informationen:

Universität Bremen
BIBA – Bremer Institut für Produktion und Logistik
Prof.Dr.-Ing. Michael Freitag
Tel.: 0421 218-50 002
E-Mail: freprotect me ?!biba.uni-bremenprotect me ?!.de